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Die Sonne gab an diesem Tag nochmal alles und somit waren wir nicht die Einzigen, die sich in den bayerischen Bergwelten vergnügen wollten.
Denn als wir endlich nach 6 Stunden anstrengender Kletterei das Gipfelkreuz sichteten, war schnell klar, dass alle Plätze auf der Berghütte restlos belegt waren. Das bedeutete für uns, speziell für mich, meine karge Essenration nicht aufheben zu können, sondern gleich alles mit großem Hunger zu verspeisen und somit den Rest der Wanderung ohne Reserven zu sein.
Nach einer kurzen Pause ging es schließlich weiter den nächsten Berg hoch.
An einer Weggabelung mussten wir leider feststellen, dass es da für uns nicht weiterging, denn wir hätten eine schwarze Tour bewältigen müssen, wofür uns die Kraft fehlte und was noch erschwerend hinzukam, wir hatten unseren Hund dabei.
So, nun war guter Rat teuer....Aber es ist wie immer, von irgendwo kommt immer Hilfe!
Eine Frau sprach uns an, und sie gab uns den Tipp, um den Berg herum zu wandern.
Und das bedeutete einen großen Umweg und Zeitdruck, da wir noch mindestens drei Stunden zu gehen hatten und es bald dunkel wurde.
Wir liefen die nun mittelschwere Tour weiter, eine wunderschöne Strecke aber sehr anstrengend, zumal wir schon 8 Stunden unterwegs waren. Auf einmal merkten wir, wie uns unsere Kräfte verließen. Ich bekam massive Knieschmerzen, weil ich mir das Knie verdreht hatte, meine Tochter Kopfschmerzen, und der Hund fing an zu lahmen.
In diesem Zustand befanden wir uns nun mitten im Nirgendwo und hatten noch 2 Stunden Klettern über Steine und Wurzeln vor uns. Ich war fast am Ende, wollte aufgeben und nicht mehr weitergehen.
Und wie wir uns so dahin quälten kam uns ein ca. 50 jähriger Mann entgegen und zwar MIT NUR EINEM BEIN OHNE PROTHESE!!!!! Wir schauten uns an und waren so geschockt, dass wir kein Wort herausbrachten. Das gab es doch nicht...wir gut traniert, aber nun völlig am Ende durch dieses ständige Auf und Ab, schafften es nur mit Ach und Krach und dieser Mann hüpfte mit nur einem Bein und zwei Stöcken uns entgegen.
Wir konnten es nicht fassen! Wo und wie kam denn der her! Kein Mensch konnte so etwas schaffen.
Er hüpfte an uns vorbei und ab diesem Moment ging er mir nicht mehr aus dem Kopf. Was musste dieser Mensch an Willen, Kraft und Mut besitzen! Das ging nur mit enormer geistiger Kraft.
Das war dann auch die Botschaft für uns - Geist über Körper - mit diesem "Mantra" schleppten wir uns weiter.
Siehe da, nach einer Viertelstunde erhielten wir einen gewaltigen Energiestoss und nach einer weiteren Viertelstunde konnte ich ohne Schmerzen gehen. Auch der Hund hörte auf zu Hinken. Smile.
Müde, aber glücklich erreichten wir nach einer 10 stündigen Klettertour unser Auto.
Ohne diesen Mann und der damit verbunden Erkenntnis, wie gewaltig unsere geistigen Kräfte sind und wie sie auf unseren Körper einwirken, wären wir vermutlich so gut nicht vom Berg runter gekommen.
Wir sind immer geschützt und geführt, egal wann und egal wo.